Freitag, 17. Juli 2015

Vitamin D und Vitamin K2: ein gutes Team

VITAMIN D UND VITAMIN K


Vitamin D sollte zusammen mit Vitamin K2 eingenommen werden, da es sonst zu gesundheitlichen Risiken kommen kann. Was ist Vitamin K? Wirkung und Mangel von K2.



Vitamin D und Vitamin K2: ein gutes Team


Eine wichtige Funktion von Vitamin D ist die Steuerung der Calciumaufnahme und der Synthese einiger wichtiger Proteine. Sowohl zur Verwertung des Calciums als auch zur Aktivierung der gebildeten Proteine jedoch ist Vitamin D auf einen wichtigen Partner angewiesen: das Vitamin K2.
Dieses noch relativ unbekannte Vitamin sorgt dafür, dass das aufgenommene Calcium korrekt abtransportiert und verwertet wird und aktiviert zudem wichtige Proteine wie das Matrix-GLA-Protein (MGP) und das Hormon Osteokalzin. (1-3)
Ohne Vitamin K2 bleiben diese Proteine inaktiv und das Calcium lagert sich als nutzlose und schädliche Schlacke im Körper ab: Verkalkungen bilden sich und schädigen Gefäße, Organe und Gewebe. Die Folge sind Nierensteine, Arteriosklerose und zahlreiche schwerwiegende Krankheiten bis hin zum Herzinfarkt. (4)

Vitamin-K-Mangel und Vitamin-D-Präparate


Da Vitamin K2 die durch Vitamin D gebildeten Proteine aktiviert, ist es möglich, dass bei steigendem Vitamin-D-Spiegel leicht ein relativer oder absoluter Vitamin-K2-Mangel auftreten kann: Es wird mehr Vitamin K zur Aktivierung verbraucht, so dass sich der Vitamin-K-Pool im Körper erschöpft und das wichtige Vitamin für andere Prozesse im Körper nicht mehr zur Verfügung steht. (5)
Ohne Vitamin K aber ist die Calcium-Verwertung gestört, wodurch sich das Mineral im Körper ablagert. In der Folge kommt es langfristig zu gefährlichen Verkalkungen von Gefäßen und Organen – nicht weil der Calcium-Spiegel steigt, sondern weil das Vitamin K zur Verwertung des Calciums fehlt.
Diese Zusammenhänge erklären womöglich sogar zum Teil die toxische Wirkung von sehr hohen Dosen Vitamin D. In Tierversuchen konnte bereits gezeigt werden, dass Tiere mit Vitamin-K2-Mangel die gleichen Symptome entwickeln, wie Tiere, denen toxische Mega-Dosen Vitamin D verabreicht wurden. (6)
In diesem Zusammenhang konnte auch gezeigt werden, dass sonst hilfreiche, hohe Vitamin-D-Spiegel das Risiko von Knochenbrüchen sogar erhöhen, wenn gleichzeitig ein Mangel an Vitamin K besteht. (7)
Besonders bei der Supplementierung von Vitamin D sollte darum darauf geachtet werden, dass das Präparat neben Vitamin D auch Vitamin K enthält, um den Gefahren eines Vitamin-K-Mangels vorzubeugen.
Doch was genau ist eigentlich Vitamin K und welche Funktionen hat es im Körper genau?

Vitamin K – das unbekannte Vitamin

Die K-Vitamine sind derzeit in der breiten Bevölkerung noch relativ unbekannt, spielen jedoch – wie alle Vitamine – eine wichtige Rolle für die Gesundheit. (8) Ihre Wirkung ist, wie wir heute wissen, sehr von der chemischen Form abhängig.
Vitamin K existiert in zwei wesentlichen Formen:
  • Vitamin K1 (Phylloquinon/Phyllochinon) welches vor allem für die Blutgerinnung verantwortlich ist
  • Vitamin K2 (Menaquinon/Menachinon) welches vor allem für Verwertung von Calcium sorgt, aber auch zahlreiche weitere Wirkungen hat.
Vitamin K1 findet sich in vielen grünen (Blatt-)gemüsen, wie Spinat, Grünkohl und Brokkoli. Während Vitamin K2 bakteriellen Ursprungs ist und sich fast nur in tierischen und fermentierten Lebensmitteln findet.

Vitamin K1 und Vitamin K2 Wirkung

Die Namensgebung deutet schon an, dass die beiden Vitamine lange Zeit als zwei größtenteils identische Formen desselben Vitamins angesehen wurden. Heute wissen wir, dass die Funktion und der Stoffwechsel der beiden K-Vitamine so unterschiedlich ist, dass man sie als zwei völlig verschiedene Vitamine betrachten sollte.
Während Vitamin K1 fast nur für seine Funktion in der Blutgerinnung bekannt ist, zeigen sich immer mehr Wirkungen von Vitamin K2, die sich bei K1 nicht beobachten lassen. (9)
Vitamin K2 spielt eine anerkannte Rolle für die Gesundheit der Knochen, Gefäße und Haut, des Gehirns, des Herzens und in der Prävention von Krebs – fast alle diese Funktionen lassen sich bei Vitamin K1 nicht beobachten. (10 – 13)
Vitamin K2, nicht jedoch Vitamin K, spielt eine besonders wichtige Rolle in der Vorbeugung von Osteoporose, Arteriosklerose und Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Es findet sich auch in großen Mengen im Gehirn, wo es zur Bildung schützender Verbindungen beiträgt. (14) Neuere Forschungen zeigen zudem gute Wirkung bei chronischen Nierenleiden. (15)

Die verschiedenen Formen von Vitamin K2

Während Vitamin K1 und K2 sich in ihrer Wirkung also sehr unterschieden, gibt es wiederum verschiedene Formen von Vitamin K2, die sich in ihrer Wirkung recht ähnlich sind. Sie werden nach der Anzahl der chemischen Seitenarme als MK4 (Menaquinone-4) bis MK13 bezeichnet. Die bekanntesten sind MK4 und MK7, über die anderen Formen von Vitamin K2 ist bis dato nur sehr wenig bekannt und ihre genaue Wirksamkeit ist unklar.

MK7 – die beste Form von Vitamin K2

Obwohl die Wirkung von MK4 und MK7 sehr ähnlich scheint, ist MK7 die deutlich überlegene Form von Vitamin K2.
Diese Überlegenheit zeigt sich vor allem in der Verfügbarkeit: Beide Formen zeigen eine nahezu vollständige Aufnahme aus Supplementen. Aufgrund unterschiedlicher Bindung im Blut wird der Großteil MK4 jedoch nach wenigen Stunden ausgeschieden, während MK7 über 72 Stunden im Blut verfügbar bleibt. Über die Zeit akkumuliert sich MK7 darum bei regelmäßiger Aufnahme weit besser im Blut, was eine ausreichende Versorgung aller Organe und Gewebe gewährleistet. (16-18)
Halbwertszeit der verschiedenen Vitamin-K-Formen (19)
Vitamin K11,5
Vitamin K2 MK41
Vitamin K2 MK772

Insgesamt ist MK7 dadurch wohl um eine Vielfaches wirksamer als MK4, weshalb heute viele Experten dazu raten, in Supplementen nur diese Form zu verwenden. Das genaue Wirkverhältnis zu Vitamin K2 MK4 ist derzeit noch nicht genau beziffert worden. (17, 18)
In Nahrungsergänzungsmitteln werden sowohl MK4 als auch MK7 als Vitamin-K-Wirkstoffe eingesetzt.Besonders hier ist MK7 nochmals deutlich vorzuziehen, da es aus natürlichen Quellen gewonnen werden kann, während MK4 synthetisch hergestellt wird.
Natürliches MK7, das aus der japanischen Speise Natto gewonnen wird, ist deutlich teurer als alle anderen Formen von Vitamin K2, allerdings ist seine Wirksamkeit auch um ein Vielfaches höher, so dass sich dieser Unterschied mehr als relativiert. Zudem sind pflanzliche, natürliche Quellen in unseren Augen den chemischen Kunstprodukten stets vorzuziehen – ein weiterer Grund, auf dieses Qualitätsmerkmal zu achten.


Vitamin-K-Bedarf


Der genaue Bedarf an Vitamin K ist derzeit nicht abschließend bekannt. Er wird für Vitamin K1 bei etwa 1 µg pro kg Körpergewicht angenommen und bewegt sich damit bei Erwachsenen etwa zwischen 70 und 120 µg. (20)
Diese Empfehlungen basieren allerdings auf sehr veraltetem Wissen und beziehen sich nur auf die Fähigkeit des Vitamin K1, Blutgerinnungsfaktoren in der Leber zu aktivieren, nicht jedoch auf die Versorgung mit K2 und alle über die Blutgerinnung hinausgehenden Funktionen, weshalb die meisten Autoren stark bezweifeln, dass diese Mengen tatsächlich ausreichend sind. (21)
Der minimale Bedarf an Vitamin K2 wird auf etwa 45 µg geschätzt, (10) wobei neuere Studien nahelegen, dass eine ausreichende Wirksamkeit erst bei 120-200 µg erreicht wird und Ernährungsexperten eine mittlere Dosis von 150 µg empfehlen. (21-23)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen